In der „Szene“ beobachte ich verstärkt, dass sich wieder einmal die „Gelehrten“ streiten. Einige sagen, dass es keine wirkliche Meditations-Praxis ist, wenn wir nicht nach den alten überlieferten, klassischen Prinzipien üben – korrekter Sitz, korrekte Handhaltung, korrekter Konzentrationspunkt, korrekte Zeit und mindestens so und so lange pro Tag. Andere packen gleich jede kleine Traumreise unter den Begriff der Meditation und sind so kreativ, dass daraus Unmengen von Youtube Videos geboren wurden.
Bitte nicht missverstehen, meinetwegen darf alles sein – solange niemand Schaden davonträgt, was aber leider nicht immer zu gewährleisten ist, wenn man nach irgendeinem Dogma vorgeht.
Ich finde, bei der Meditation ist es wie mit jedem Angebot – zunächst mal sollte der / die Übende dort abgeholt werden, wo er / sie gerade steht. Wenn also jemand noch nie mit Meditation in Kontakt gekommen war, macht es doch wenig Sinn, ihn / sie gleich in eine 45 minütige stille Achtsamkeits-Meditation zu führen. Kann gut gehen – muss aber nicht. Ich denke, eher nicht. Vor allem, wenn dem / der jungen Aspirant*in dafür noch nicht mal eine gescheite Sitzhilfe (ggfs. auch ein Stuhl) angeboten wird. Den / die langjährig Übende*n mit ernsthaften spirituellen Absichten wird eine Fantasiereise auf eine nette Blumenwiese bestenfalls amüsieren. Da darf gerne in bisschen mehr geboten werden.
Menschen, die Traumalast tragen, sollten besonders sensibel angeleitet werden. Hier gelten ganz eigene Regeln und da rate ich jedem*r Lehrer*in dringend, sich dazu gesondert zu informieren.
Meditation bietet wirklich viel Raum für wunderbares, kreatives, heilsames Üben. Und es bedarf lediglich ein gutes Maß an Aufmerksamkeit, um die „passende“ Methode für sich oder seine Schüler*innen zu finden.
Mein Motto ist ja - Meditation lieben lernen ... Du kannst nicht scheitern!